Sein Frühjahrsmarathon gelang Sebastian am letzten Aprilsonntag in Hamburg bravourös: Er kam nach einem sehr couragierten Rennen als bester Europäer hinter neun afrikanischen Läufern ins Ziel und verbesserte in tollen 2:08:51 Stunden seine bisherige persönliche Spitzenleistung um über 80 Sekunden. Das bedeutete zugleich Platz fünf der deutschen Jahresbestenliste.
„Bis Kilometer 30 lief es überraschend gut. Hinten raus haben Wärme und Wind mir dann den Stecker gezogen – aber ich kann mich nicht beschweren und bin sehr froh über diese Steigerung“, sagte der Laufteam-Athlet. „Vielleicht kann ich bei meinem nächsten Marathon im Herbst noch mal einen weiteren Schritt machen. Aber man kann natürlich auch nicht immer eine Bestzeit erwarten.“
Im Kopf wird Sebastian dabei sicherlich auch schon die DLV-Kadernorm gehabt haben. Die Kaderrichtwerte werden bekanntlich inzwischen jährlich verschärft und sind für den Zeitraum 2024/2025 inzwischen bei stolzen 2:07:45 Stunden angekommen. Zur Einordnung: Im Jahr 2024 sind bisher ganze 16 Europäer diese oder eine schnellere Zeit gelaufen. Als Beobachter fragt man sich bisweilen, ob die deutsche Leichtathletik, besser der deutsche Spitzensport insgesamt überhaupt noch größere Leistungskader mit entsprechender Unterstützung haben will. Dann aber auch bitte nicht wundern, wenn bei internationalen Meisterschaften die Erfolge nach und nach rückläufig sind und weiter werden.